Es hat zwar nix mit Radiostechnik zu tun, aber dennoch eine Vorstellung wert.
Kleines Vorwort: Mit einem Amplimeter kann man die Amplitude messen, die die Unruhe einer Uhr macht. Diese sollte mindestens 200° betragen. Man schließt hinten ein Mikrophon an, auf welches die Uhr gelegt wird. Vorne stellt man am unteren Regler die Schlagzahl (Tick-Geräusche) pro Stunde ein. Das muss man entweder vorher auf der Zeitwaage messen oder man hat die Erfahrung. Am oberen Regler stellt man den Hebungswinkel ein. Das ist der Winkel den der Anker einer Uhr macht. Bei den meisten sind das 44°. Daraus errechnet sich das Gerät dann die Amplitude und zeigt sie am Instrument in Grad an.
Erstes hochfahren am Trenntrafo zeigte: Der Zeiger bewegt sich zwar aber komplett wild und durcheinander.
Auf den ersten Blick ein solides und sehr servicefreundliches Gerät. Die kleinen senkrechten Platinen sind steckbar.
Mir viel auf, dass zwei Kondensatoren schon fast ihre Dichtung ausgebläht hatten. Also gleich mal ersetzt und einen erneuten Test gemacht. Zumindest zeigte der Zeiger nun schon in etwa die richtige Amplitude an, sprang aber immer noch etwas hin und her.
Also hab ich mir den dicken Elko auch mal angeschaut, auch hier war die Dichtung etwas gewölbt. Als ich die Kabel oben ablöten wollte brach direkt, bei leichtem Druck (!!), eine Lötöse ab. Die war durch korrodiert. Also war der Elko unter der Folie ausgelaufen und hatte sich selbst zerstört.
Nach einem Austausch dessen, funktionierte das Amplimeter wieder wie es soll!
Ersetzt wurden der große, dicke, jetzt schwarze Elko, der kleinere jetzt goldene darunter und der kleine jetzt blaue, etwas unscharfe auf der rechten Seite.
Hier die alten Übeltäter:
Und hier das fertig reparierte Gerät: